1902 oder 1903

Die Planungen für die Olympic und Titanic beginnen unter größter Geheimhaltung.

1906

Bei der Werft Harland & Wolff in Belfast beginnen die Vorarbeiten für den Bau der Olympic und Titanic. Sichtbares Zeichen: Die Hellinge Nr. 2, 3 und 4 werden nach dem Stapellauf der Adriatic abgerissen und durch die neuen 1000-Fuß-Hellinge Nr. 2 und 3 ersetzt. Damit ist die Werft in der Lage, zwei große Schiffe wie z. B. Olympic und Titanic gleichzeitig zu bauen.

1907

30. April
Die Olympic und Titanic werden offiziell bei Harland & Wolff bestellt.

1908

22. April
Die Namen für die beiden Neubauten der White Star Line, die die größten Schiffe der Welt werden sollen, werden der Öffentlichkeit kommuniziert.

29. Juli
Die von der Belfaster Werft Harland & Wolff vorgestellten Baupläne für die Olympic und Titanic werden von der White Star Line genehmigt.

31. Juli
Die White Star Line und Harland & Wolff unterzeichnen den Bauvertrag für Olympic und Titanic.

16. Dezember
Kiellegung der Olympic,  Baunummer 400

1909

22. März
Kiellegung der Titanic, Baunummer 401

15. Mai
Der Doppelboden der Titanic ist mit Spanten versehen.

1910

6. April
Der Doppelboden der Titanic ist fertig. Die Spanten sind errichtet.

19. Oktober
Die Titanic ist fertig beplankt.

20. Oktober
Stapellauf der Olympic.
Die White Star Line kündigt die Indienststellung der Titanic, die sich neben der Olympic im Bau befindet, für Frühherbst 1911 an.

November/Dezember
Die Fertigstellung der Olympic wird beschleunigt, die der Titanic zum Teil zurückgestellt.

Dezember
Erstmals wird das Stapellaufdatum der Titanic erwähnt.

1911

11. Januar
Der Fahrplan für 1911 wird veröffentlicht – die Titanic wird darin nicht erwähnt.

1. April
Die Olympic fährt in das Trockendock in Belfast, das als Thompson Graving Dock bekannt werden wird. Es ist das einzige Trockendock auf der ganzen Welt, das groß genug ist, um die Olympic aufzunehmen.

Mai
In New York wird ein Dock verlängert, damit die Olympic und die Titanic anlegen können.

29. Mai
Die Olympic absolviert ihre Probefahrten.

31. Mai
Stapellauf der Titanic, Übergabe der Olympic an die White Star Line.

1. Juni
Die New York Times nennt „Ende 1911“ als Indienststellungstermin für die Titanic.

14. Juni
Beginn der Jungfernfahrt der Olympic ab Southampton nach New York unter dem Kommando von Edward John Smith. Mit an Bord: 1. Offizier William McMaster Murdoch, Zahlmeister Hugh Walter McElroy, Schiffsarzt Dr. William F. N. O’Loughlin.

20. Juni
Die New York Times vermeldet nun Anfang 1912 als Indienststellungstermin für die Titanic.

29. Juni
Die Jungfernfahrt der Titanic wird jetzt für den März 1912 geplant.

Juni/Juli
Die White Star Line beschließt, an der Titanic bauliche Veränderungen vorzunehmen, in die die ersten Praxis-Erfahrungen mit der Olympic einfließen.

Juli
Wegen der Indienststellung der Olympic und Titanic wird sich die Arabic-Reise um eine Woche verschieben. Der Charterer wird von der Änderung des Anfang 1911 veröffentlichten Fahrplans von der White Star Line in Kenntnis gesetzt. Außerdem entscheidet die White Star Line, dass die Majestic (Indienststellung 1890), die gegenwärtig mit der Olympic (Indienststellung 1911) und Oceanic (Indienststellung 1899) im Southampton – New York – Dienst eingesetzt wird, im Winter 1911/12 durch Schiffe der American Line ersetzt werden soll.

1. August
Der Charterer der Arabic informiert gebuchte und potenzielle Kunden über die Änderung der Reisedaten.

2. August
Das Datum für die erste Reise der Titanic wird in den Fahrplänen aufgeführt: 20. März 1912

20. September
Die ausgebuchte Olympic kollidiert mit dem Marineschiff Hawke in den Gewässern vor Southampton. Die Beschädigungen sind so schwer, dass die Reise abgebrochen werden muss. Es gibt nur ein Dock auf der Welt, das groß genug ist, um die Olympic aufzunehmen: Das Thompson Dock in Belfast. Durch die Reparatur der Olympic verzögert sich die Fertigstellung der Titanic.

11. Oktober
Das Datum der Jungfernfahrt der Titanic wird angepasst. Neuer Termin ist jetzt der 10. April 1912.

30. November
Die Kiellegung für ein weiteres Schwesterschiff der Olympic erfolgt in Belfast. Mit drei Schiffen einer Klasse wird die White Star Line in der Lage sein, nicht nur eine wöchentliche Abfahrt im Expressdienst anzubieten, sondern bei jeder Abfahrt in diesem Dienst den gleichen Standard.

1912

3. Februar
Die Titanic kommt in Belfast ins Trockendock.

2. März
Die Titanic muss das Trockendock für unerwartete Reparaturen an der Olympic räumen; die Olympic hatte während der letzten Überfahrt ein Schraubenblatt verloren, und weiterhin kann nur das Trockendock in Belfast Schiffe dieser Größe aufnehmen.

24. März
Die Besatzung der Titanic für die Überfahrt von Belfast nach Southampton wird angemustert. Kapitän der Titanic ist Herbert J. Haddock.

31. März
Die Titanic wird registriert, ihre „Official Number“ im Schiffsregister lautet 131428.
Herbert J. Haddock geht von Bord und übernimmt als Kapitän die Olympic.

1. April
Die Probefahrt der Titanic  wird wegen schlechten Wetters verschoben. Man will in dem engen Fahrwasser von Belfast kein Risiko eingehen.
Edward John Smith mustert als Kapitän der Titanic an.

2. April
Erfolgreiche Probefahrt der Titanic in Belfast Lough. Abends beginnt die Überführungsfahrt nach Southampton.

3./4. April
Die Titanic erreicht gegen Mitternacht Southampton.

6. April
Die Mehrheit der Crew nimmt ihre Arbeit auf. Kohle wird gebunkert.

8. April
Nahrungsmittel werden an Bord der Titanic gebracht.

9. April
Die Besatzung für die Jungfernfahrt wird angemustert. Kapitän ist Edward John Smith. Und wie schon bei der Jungfernfahrt der Olympic sind u. a. an Bord: 1. Offizier William McMaster Murdoch, Zahlmeister Hugh Walter McElroy, Schiffsarzt Dr. William F. N. O’Loughlin.

10. April
Die Titanic  verlässt Southampton mittags mit Zielhafen New York. Erster Zwischenstopp am Abend in Cherbourg (Frankreich), wo weitere Passagiere und Post übernommen werden. Die so genannten Cross Channel Passengers, die die Titanic für die Kanalpassage nach Frankreich genutzt haben, gehen von Bord. Die Titanic verlässt Cherbourg am Abend mit Kurs auf Irland zum zweiten Zwischenstopp

11. April
Zweiter Zwischenstopp in Queenstown, Irland. Die letzten Cross Channel Passengers, die die Titanic für den Transport von England nach Irland genutzt haben, gehen von Bord. Weitere Passagiere und Post werden an Bord genommen. Am Nachmittag verlässt die Titanic Queenstown mit Kurs auf New York. An Bord sind:
Zählweise 1 (Musiker sind trotz Ticket der 2. Klasse Besatzungsmitglieder): 1309 Passagiere, 899 Besatzungsmitglieder
Zählweise 2 (Musiker sind trotz Arbeitsaufgaben an Bord Passagiere der 2. Klasse): 1318 Passagiere, 891 Besatzungsmitglieder

14. April
Zeitangaben Schiffszeit Titanic
21:30 Uhr: Die Titanic erreicht gemäß Berechnungen anhand erhaltener Eiswarnungen die Eiszone.
22:00 Uhr: Bei der Wachübergabe gibt der 2. Offizier Lightoller dem 1. Offizier Murdoch zu verstehen, dass die Titanic jetzt im Eis sei.
23:40 Uhr: Die Titanic kann einem Eisberg nicht mehr ausweichen. Mit dem Steuerbordbug berührt die Titanic den Eisberg. Der Rumpf wird dabei so beschädigt, dass Wasser in das Schiff eindringt.

15. April
00:27 Uhr: Die Titanic funkt ihren ersten Notruf (22:25 Uhr New York Zeit)
00:35 Uhr:
Als eines der ersten Schiffe reagiert die Carpathia auf die Notrufe der Titanic. Die Carpathia der Cunard Line hatte New York am 11. April 1912 mit 743 Passagieren und 250 Besatzungsmitgliedern an Bord mit Kurs auf das Mittelmeer verlassen. Die Kapazität der Carpathia betrug seit einem Umbau im Jahr 1905 in der 1. Klasse 100, in der 2. Klasse 200 und in der 3. Klasse 2250 Passagiere. Es ist davon auszugehen, dass in der 3. Klasse überwiegend Schlafsäle als Unterkunft bereitgestellt wurden.
00:40 Uhr:
 Rettungsboot 7 wird als erstes der 20 Rettungsboote der Titanic gefiert.
ca. 1 Uhr: Erste Nachrichten vom Unfall der Titanic auf hoher See treffen per Funk in Montreal und New York ein.
02:12 Uhr: Die Virginian, ein Schiff der Allan Line, das ebenfalls auf dem Weg zur havarierten Titanic ist, empfängt den letzten Notruf der Titanic. (00:10 Uhr New York Zeit)
02:20 Uhr: Das Heck der Titanic, das sich zum Schluss senkrecht aufgestellt hat, versinkt im Atlantik. 18 Rettungsboote waren ordnungsgemäß gefiert worden, zwei Faltboote treiben im Wasser und werden von Schiffbrüchigen als Flöße genutzt.

ab jetzt Bordzeit Carpathia
04:10 Uhr: Rettungsboot 2 erreicht die Carpathia zuerst. Die Überlebenden müssen an der Luvseite aufgenommen werden, da die Carpathia in ihrer Manövrierfähigkeit durch einen Eisberg vor dem Bug behindert wird und Boot 2 zu schlecht bemannt ist, um zur Lee-Seite zu rudern.
08:30 Uhr: Als letzter Überlebender geht der 2. Offizier der Titanic, Charles Herbert Lightoller, an Bord der Carpathia.
08:50 Uhr: Die Carpathia verlässt die Stelle, an der sie die Rettungsboote aufgenommen hat. An Bord sind 712 Überlebende. Damit werden 1496 Menschen vermisst. Zu den Vermissten gehören Kapitän Edward John Smith, 1. Offizier William McMaster Murdoch, Zahlmeister Hugh Walter McElory und Schiffsarzt Dr. William F. N. O’Loughlin.
Kapitän Rostron von der Carpathia entscheidet sich, nach New York zurückzukehren und die Überlebenden dort anzulanden.

16. April
Lloyd’s of London vermeldet den Untergang der Titanic und weist auf den vermutlich hohen Verlust an Menschenleben hin.

17. April
Die White Star Line chartert das Kabelschiff Mackay-Bennett. Das Schiff erhält den Auftrag, nach Vermissten zu suchen. Die Mackay-Bennett startet diese traurige  Mission ab Halifax (Kanada).

18. April
Die Carpathia erreicht am Abend New York. Die 712 Überlebenden gehen an Land. Ebenfalls abgesetzt werden die von der Carpathia an Bord genommenen Rettungsboote, die das einzige geborgene Inventar der Titanic darstellen.

19. April
Ein Ausschuss des US-Senats beginnt mit der Untersuchung der Ursachen des Untergangs der Titanic. Erster Zeuge ist Joseph Bruce Ismay (Geschäftsführer der White Star Line und Passagier der Titanic). Als zweiter Zeuge wird Kapitän Rostron von der Carpathia  aufgerufen.

20. April
Die Carpathia beginnt ihre am 11. April 1912 gestartete Reise ins Mittelmeer ein zweites Mal.
Die Lapland von der Red Star Line nimmt bei ihrer Abfahrt nach Europa 167 Überlebende der Titanic-Crew mit. Die anderen 45 überlebenden Besatzungsmitglieder werden als Zeugen für den US-Untersuchungsausschuss in den USA zurückgehalten.
Die Mackay-Bennett birgt die ersten 51 Leichen.

22. April
Die Minia verlässt Halifax, um die Mackay-Bennett bei ihrer Suche nach den Vermissten zu unterstützen.

2. Mai
In Großbritannien nimmt der Untersuchungsausschuss zum Untergang der Titanic, der im Laufe der Jahre als „britischer Untersuchungsausschuss“ bekannt wird, seine Arbeit auf.
Den Vorsitz bei der vom Board of Trade angeordnete Untersuchung zum Untergang der Titanic hat Lord Mersey.

3. Mai
In Halifax werden die ersten von Unglücksstelle der Titanic geborgenen Leichen beigesetzt.
Vor dem britischen Untersuchungsausschuss wird der erste Zeuge aufgerufen – es ist Archie Jewell,  ein Ausguckmann.

11. Mai
Bruce Ismay und die überlebenden Titanic-Offiziere erreichen Liverpool an Bord der Adriatic.

13. Mai
Die Oceanic entdeckt das letzte vermisste Rettungsboot (Boot A, eines der beiden Faltboote, die nicht mehr richtig gefiert werden konnten) mit drei Leichen.

14. Mai
Premiere des Films „Saved from the Titanic“ mit der Schauspielerin und Titanic-Überlebenden Dorothy Gibson in der Hauptrolle.

28. Mai
Der Abschlussbericht des US-Untersuchungsausschusses wird vorgelegt.

12. Juni
Letzte Beisetzung eines Opfers der Titanic in Halifax.

21. Juni
Am 28. Verhandlungstag wird die letzte Aussage vor dem britischen Untersuchungsausschuss aufgenommen. Es ist Arthur Ernest Tride, Kapitän des Dampfers Manitou. Ihm werden die letzten fünf von 25622 Fragen gestellt.

30. Juli
Der Abschlussbericht des Britischen Untersuchungsausschuss wird verlesen und veröffentlicht.

August
Premiere des deutschen Stummfilms „In Nacht und Eis“ in Berlin.
Außenaufnahmen und Deckszenen wurden auf dem Dampfer Kaiserin Auguste Viktoria  von der Hamburg-Amerika-Linie gedreht. In einem Berliner Hinterhof entstanden die Szenen, die im Maschinenraum spielen.

9. Oktober
Die Olympic wird für umfangreiche Umbauarbeiten aus dem Liniendienst abgezogen. Ein Unglück wie das auf der Titanic soll sich auf der Olympic nicht mehr wiederholen können.

1913

2. April
Die Olympic wird nach den Umbaumaßnahmen wieder in Dienst gestellt und als neues Schiff vermarktet. Ein Unfall, wie ihn die Titanic hatte, würde die Olympic ohne zu sinken überstehen.

15. April
Die internationale Eispatrouille nimmt am ersten Jahrestag des Untergangs der Titanic ihren Dienst auf und beobachtet seitdem zur Sicherheit der Schifffahrt die Eisbewegungen in dem Seegebiet. Die Beobachtungen werden kommuniziert, so dass die Warnungen vor Eis nicht mehr von „Zufallssichtungen“ anderer Schiffe abhängig sind.

1914

26. Februar
Stapellauf des dritten Schiffs der Olympic-Klasse. Der Name des Schiffes: Britannic.

4. August
Mit der Kriegserklärung an Deutschland tritt Großbritannien in den Krieg ein, der als 1. Weltkrieg bekannt werden soll.
Die Olympic befindet sich bei Kriegsausbruch auf See mit Zielhafen New York.

5. August
Die Olympic erreicht New York.

8. August
Großbritannien erklärt Österreich-Ungarn den Krieg.

9. August
Die Olympic verlässt New York ohne Passagiere und Fracht. Ihr Zielhafen ist Liverpool, wo sie auch unversehrt ankommen wird.

26. September
Die Olympic ist weiterhin im kommerziellen Dienst und wird von der White Star Line auf der neuen Express-Route Liverpool – New York eingesetzt. – An diesem Tag verlässt die Olympic ein weiteres Mal New York, wird jedoch aus Mangel an Liegeplätzen in Liverpool zum Clyde umgeleitet.

21. Oktober
Die Olympic soll nun doch aufgelegt werden. Diese Abfahrt aus New York wird ihre letzte zivile Fahrt für mehrere Jahre werden.

27. Oktober
Die Olympic rettet Schiffbrüchige des britischen Schlachtschiffs Audacious. Das Schlachtschiff war auf eine Mine gelaufen. Der Untergang des Schiffes und die Rettungsaktion der Olympic werden in Großbritannien geheim gehalten.

1915

2. September
Die seit Oktober 1914 aufgelegte Olympic wird von der britischen Regierung für Kriegsdienste angefordert. Die Olympic wird als Truppentransporter eingesetzt werden.

13. November
Die Britannic wird als Lazarettschiff fertig gestellt.

1916

28. Juli
Mit einer außergerichtlichen Vergleichszahlung der White Star Line in Höhe von US$665.000 wird der Untergang der Titanic zu den Akten gelegt.

21. November
Die Britannic befindet sich auf dem Weg nach Mudros und steht vier Meilen westlich von Kea, als sie auf eine vom deutschen U-Boot U 73 gelegte Mine läuft. Durch die Explosion werden sieben Menschen getötet und die Britannic so schwer beschädigt, dass sie sinkt. Beim Untergang sterben insgesamt 30 Menschen und 40 werden verletzt. 1.036 Menschen überleben den Untergang. Die Britannic ist das größte britische Handelsschiff, das im Krieg versenkt wurde.

1918

12. Mai
Die Olympic rammt und versenkt das deutsche U-Boot U 103 vor Lizard. Es ist das erste und bisher einzige Mal. dass ein Passagierschiff ein U-Boot durch einen Rammstoß versenkt.

17. Juli
Die Carpathia wird bei Irland von einem deutschen U-Boot torpediert und sinkt. Fünf Seeleute verlieren dabei ihr Leben.

11. November
Waffenstillstand im 1. Weltkrieg.

1919

12. August
Die Olympic wird nach ihrem Kriegseinsatz als Truppentransporter wieder zum Passagierschiff umgebaut. Dieser Umbau wird auch zur Umstellung auf Ölfeuerung genutzt.

1929

Der Film Atlantic entsteht als einer der ersten Tonfilme. Auch wenn der Filmtitel keinen Hinweis auf die Titanic gibt, so ist der Bezug zur Titanic dennoch unübersehbar.

1934

15. Mai
Im dichten Nebel vor New York rammt und versenkt die Olympic das Nantucket-Feuerschiff. Sieben der elf Besatzungsmitglieder des Feuerschiffs kommen dabei ums Leben.

1935

12. April
Die Olympic wird nach fast 24 Jahren im Einsatz außer Dienst gestellt.
In ihrer Laufbahn war sie u. a. mit einem Kriegsschiff der Royal Navy kollidiert (1911), hatte ein deutsches U-Boot gerammt und versenkt (1918) und hatte das Nantucket Feuerschiff im dichten Nebel „überfahren“, was in den Untergang des Feuerschiffs und dem Tod von sieben der elf Besatzungsmitglieder des Feuerschiffes endete.

10. September
Sir John Jarvis kauft die Olympic für £ 97.500, um sie in seinem Wahlkreis abwracken zu lassen und dadurch die dort herrschende Arbeitslosigkeit zu reduzieren.

11. Oktober
Die Olympic verlässt Southampton mit Ziel Jarrow, wo sie abgewrackt werden soll.

13. Oktober
Die Olympic erreicht Jarrow.

5. November
Die Auktion der Inneneinrichtung der Olympic beginnt.

1937

19. September
Die Olympic ist mittlerweile nur noch ein Hulk. In diesem Zustand wird sie nach Inverkeithing geschleppt, wo das Abwracken vollendet werden soll.

1939

3. September
Kriegseintritt Großbritanniens in den Krieg, der als 2. Weltkrieg bekannt wird.

1940

In Deutschland wird für die kommende Verleihsaison ein Film mit dem Titel „Titanic“ angekündigt.

1941

Der im Vorjahr angekündigte Film  „Titanic“ wird nun für die kommende Saison angekündigt.

1942

12. März
Drehbeginn für den seit 1940 angekündigten Film „Titanic“.
Regisseur ist Herbert Selpin.
Das Drehbuch wurde als Treatment von Josef Pelz von Felinau geschrieben und dann von Harald Bratt und Walter Zerlett-Olfenius überarbeitet, bis es seine endgültige Fassung hatte.
Drehorte sind die Jofa-Ateliers in Berlin Johannesthal, die Cap Arcona und der Scharmützelsee.
Die Cap Arcona ist ein von der Kriegsmarine eingezogener Schnelldampfer der Hamburg-Süd,  der in Friedenszeiten im Liniendienst zwischen Hamburg und Südamerika fuhr. Im Jahr 1942 liegt die Cap Arcona in Gotenhafen (ehemals Gdingen, polnisch Gdynia) und dient als Wohn- und Schulungsschiff für U-Boot-Fahrer.
Auf dem Scharmützelsee sollen die Aufnahmen mit einer Modell-Titanic gedreht werden, die das Schiff in Fahrt und untergehend zeigen.

15. April
Der erste Produktionsabschnitt von „Titanic“ endet.

30. April
Es beginnen die Dreharbeiten auf der Cap Arcona.

15. Mai
Walter Zerlett-Olfenius, einer der Drehbuch-Autoren von „Titanic“, kündigt die Zusammenarbeit mit der Filmgesellschaft. Vorausgegangen war ein Disput mit dem Regisseur Selpin, in dem Selpin sich u. a. abfällig über die Wehrmacht äußerte.

30. Juli
Herbert Selpin, Regisseur von „Titanic“, wird wegen seiner Äußerungen aus dem Mai vom Reichspropagandaminister vorgeladen. Selpin bestätigt, dass er die Aussagen gemacht hat und widerruft sie nicht.
Daraufhin wird Selpin bis zu seinem Prozess im Polizeipräsidium am Alexanderplatz in Berlin inhaftiert und mit sofortiger Wirkung aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen. Der Ausschluss aus der Reichskulturkammer kommt einem Berufverbot für den Regisseur gleich.

1. August
Herbert Selpin wird tot in seiner Zelle im Polizeipräsidium am Alexanderplatz aufgefunden.

2. August
Der Tod von Herbert Selpin wird untersucht.
Ergebnis: Keine Fremdeinwirkung feststellbar, also Selbstmord.
Freunde von Selpin glauben jedoch, dass er ermordet wurde.

6. August
Werner Klingler, neuer Regisseur von „Titanic“, erscheint erstmals am Set.

31. Oktober
Letzter Drehtag des Films „Titanic“.

17. Dezember
Der Film „Titanic“ wird erstmals Joseph Goebbels vorgeführt; er hat noch diverse Änderungswünsche.

1943

30. April
Der Film „Titanic“ wird von der Zensur frei gegeben, aber ein Starttermin wird noch nicht festgelegt.
Der Film wird als „staatspolitisch wertvoll“ eingeordnet.

25. Juni
Der Film „Titanic“ wird nun auch als „künstlerisch wertvoll“ eingeordnet.

Oktober (ca.)
In einem Berliner Bezirkstheater findet kaum beachtet die Deutschland-Premiere von „Titanic“ statt.

10. November
„Titanic“ hat Premiere im von Deutschland besetzten Paris.

1944

5. Dezember
Ein Verbot des Films „Titanic“ ist aktenkundig.

1945

3. Mai
Die manövrierunfähig in der Lübecker Bucht ankernde Cap Arcona  wird durch einen britischen Luftangriff versenkt. An Bord der Cap Arcona befinden sich KZ-Häftlinge, von denen rund 5.000 bei der Versenkung der Cap Arcona sterben.

8. Mai
Mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands endet der 2. Weltkrieg in Europa.

1947

August
In Deutschland muss sich Walter Zerlett-Olfenius wegen Denunziation von Herbert Selpin vor Gericht verantworten.
Das Urteil: Vier Jahre Arbeitslager; 50% seines Vermögens werden eingezogen

1949

Im Revisionsverfahren wird das Urteil gegen Walter Zerlett-Olfenius aufgehoben.

1950

8. Februar
In Stuttgart findet die Nachkriegspremiere des Films „Titanic“ von 1943 in einer gekürzten Fassung statt.

29. März
Die Alliierte Hohe Kommission spricht ein Verbot des Films “Titanic” von 1943 wegen anti-britischer Tendenzen aus. – Der Film ist bisher nicht in der britischen Zone gezeigt worden.

April
In der DDR kann der Film „Titanic“ von 1943 uneingeschränkt gezeigt werden.

1. April
Das Verbot des Films „Titanic“ von 1943 in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin tritt in Kraft.

1953

Es entsteht der erste Titanic-Film in Hollywood.

Sommer
Es finden erste Versuche statt, das Wrack der Titanic zu orten.

1955

13. April
Der Spielfilm „Die letzte Nacht der Titanic“, eine Produktion des NWDR, wird im westdeutschen Fernsehen ausgestrahlt. – Wiederholungen sind nicht bekannt. Im Archiv des NDR, eine der beiden Nachfolgeanstalten des NWDR; ist der Film nicht mehr vorhanden.

5. Mai
Der Film „Titanic“ von 1943 kommt in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin erneut in den Verleih

November
Walter Lords Buch „A Night to Remember“ wird veröffentlicht. Dieses Buch gilt als Beginn der eigentlichen Titanic-Forschung, denn der Autor hat etwas getan, was vor ihm noch kein Publizist zum Thema Titanic in dieser Form getan hat: Er sprach mit vielen Überlebenden, zeichnete ihre Geschichten auf und fasste die gesammelten Tatsachenberichte in einem Buch zusammen.

1958

In England wird der Film zum Buch von Walter Lord gedreht. Der Film heißt „A Night to Remember“. Unter den Beratern sind der 4. Offizier der Titanic, Joseph Boxhall. Und auch der Titanic-Überlebende Lawrence Beesley ist bei den Dreharbeiten dabei und darf als Statist wieder in ein Rettungsboot steigen.

1963

7. Juli
Der erste Titanic-Verein wird in den USA gegründet. Der Verein nennt sich Titanic Enthusiasts of America. – Einige Jahre später wird der Name des Vereins in Titanic Historical Society geändert.

1977

Ein Schiff der britischen  Marine erstellt Unterseekarten mit den Wegen der Nuklear-U-Boote. Dabei soll ein großes Schiffswrack, das in zwei Teilen zerbrochen ist, in der Nähe der Notrufposition der Titanic entdeckt worden sein. – Die Unterlagen zu dieser Entdeckung sind noch bis 2027 unter Verschluss.

1979

„SOS Titanic“ ist der erste Farbfilm, der über die erste und letzte Fahrt der Titanic gedreht wird. Die Außenaufnahmen der Schiffsszenen finden auf der Queen Mary statt.

1980 – 1983

Drei Expeditionen mit dem Ziel, das Wrack der Titanic zu finden, bleiben erfolglos.

1983

25. Mai
Sidney Edward Daniels, ein Besatzungsmitglied der Titanic,  stirbt in Portsmouth, England. Daniels soll das letzte noch lebende Besatzungsmitglied der Titanic gewesen sein.

1985

1. September
Eine franko-amerikanische Expedition unter der Leitung von Jean-Luis Michel und Dr. Robert D. Ballard entdeckt das Wrack der Titanic. Das Schiff liegt in zwei Teile zerbrochen in einer Wassertiefe von 3740 Metern. Die Bugsektion befindet sich auf der Position 41° 43′ 57“ Nord, 49° 56′ 49“ West.
Kurios: Britische Zeitungen vermeldeten bereits die Entdeckung des Wracks der Titanic bevor sie offiziell über die Entdeckung informiert wurden.

1986

Juli
Zum ersten Mal besuchen Menschen das Wrack der Titanic. Die Tauchexpedition wird mit dem Tauchboot Alvin durchgeführt. Zum Einsatz kommt auch der Tauchroboter Jason Junior, mit dem Aufnahmen aus dem Schiffsinnern gelingen.

1987

Juli – September
Erstmals werden Gegenstände vom Wrack der Titanic geborgen. Eingesetzt wird das Tauchboot Nautile. Hinter der Bergungsexpedition steht ein internationales Forschungs- und Investorenteam.

1991

Juni – Juli
Am Wrack der Titanic finden Dreharbeiten für einen IMAX-Film über die Titanic statt.

1992

12. März
Der Abschlussbericht der wiederaufgenommenen Untersuchung des Unglücks der Titanic hinsichtlich der Fragestellung, ob ein anderes Schiff in der Nähe hätte Hilfe leisten können, wird veröffentlicht. – War man 1912 noch zu dem Schluss gekommen, dass die Californian der Titanic so nahe war, dass sie noch vor deren Untergang hätte erreicht werden können, die Californian aber diese Hilfeleistung unterlassen hatte, kam man in der Wiederaufnahme zum Ergebnis, dass die Californian zu weit entfernt war, um die Titanic noch vor dem Untergang zu erreichen.

April
In der Schweiz wird mit dem Titanic-Verein Schweiz der erste Titanic-Verein im deutschsprachigen Raum gegründet.

1993

Juni
Erneute Bergungsexpedition zum Wrack der Titanic.

1994

Juli
Erneute Bergungsexpedition zum Wrack der Titanic.

4. Oktober
Im National Maritime Museum Greenwich wird die erste große Ausstellung mit Artefakten von der Wrackstelle der Titanic eröffnet.
Die Ausstellung von Artefakten wird durchaus kontrovers diskutiert.
So äußert die Titanic-Überlebende Eva Hart die klare Haltung, dass die Untergangsstelle für sie das Grab ihres Vaters ist, das in Ruhe gelassen werden sollte.
Auf der anderen Seite stehen die Überlebenden Beatrice Sandström, die den Auftrag gegeben haben soll, vom Wrack ihr verlorenes Gepäck mitzubringen, sowie Millvina Dean und Edith Haisman, die bei der Ausstellungseröffnung dabei sind.

1995

September
Der Regisseur James Cameron führt Dreharbeiten am Wrack der Titanic durch.

1996

August
Die Bergung eines großen Stückes der Bordwand der Titanic scheitert.

1997

23. April
In New York feiert ein Titanic-Musical Premiere und gewinnt fünf Tony-Awards.

8. Mai
In Hamburg eröffnet in der Speicherstadt die zu der Zeit weltgrößte Titanic-Ausstellung und zeigt Artefakte erstmals in Deutschland.

11. Juni
In Deutschland wird das Titanic Informations Center Deutschland e.V. gegründet.

1998

8. Januar
Im deutschsprachigen Raum läuft der Titanic-Film von James Cameron an.

15. April
In Großbritannien hat die Darstellung vom 1. Offizier Murdoch im Film von James Cameron eine Medienkampagne ausgelöst. Am Jahrestag des Untergangs entschuldigt sich die 20th Century Fox offiziell für diese Darstellung und überreicht in Dalbeattie (Schottland), dem Heimatort Murdochs, einen Scheck in Höhe von 5.000 Pfund für den jährlich an der Highschool für besonders herausragende Leistungen verliehenen Murdoch Memorial Prize.

10. August
Vom Wrack der Titanic kann ein großes Stück Bordwand geborgen werden. Während der Expedition kommt es zur ersten Live-TV-Sendung vom Wrack.

9. September
Mit der MIR1 und der MIR2 werden erstmals zahlende Touristen zum Wrack der Titanic gebracht.

30. September
Die Titanic-Ausstellung in Hamburg schließt ihre Pforten. Nächste Station ist Zürich.

10. November
Die Titanic-Ausstellung in Zürich wird eröffnet.

1999

9. Mai
Die Titanic-Ausstellung in Zürich schließt. Nächste Station ist München.

Sommer
Weitere Touristen-Tauchfahrten zum Wrack der Titanic.

15. Oktober
Die Titanic-Ausstellung in München wird eröffnet.

2000

9. Januar
Die Titanic-Ausstellung in München schließt ihre Pforten. Damit verlassen die Artefakte vorerst den deutschen Sprachraum.

22. Mai
Das Wrack der 1918 versenkten Carpathia wird vor Irland entdeckt.

Juli – August
Erneute Bergungsexpedition zum Wrack der Titanic.

2001

Juli – August
Weitere Touristen-Tauchfahrten zum Wrack der Titanic; bei einer dieser Tauchfahrten findet eine Hochzeit statt.

August – September
James Cameron kommt erneut für Dreharbeiten zum Wrack der Titanic – dieses Mal hat er IMAX-Kameras dabei. Der entstehende Film ist „Ghosts of the Abysss“.

2002

7. Dezember
Premiere des Musicals „Titanic“ in der Neuen Flora in Hamburg.

2003

Juni – Juli
Eine Expedition zum Wrack der Titanic erforscht den Zustand des Wracks nach den vielen Tauchfahrten.

5. Oktober
Es fällt der letzte Vorhang für das Musical „Titanic“ in der Neuen Flora. Grund für die unerwartet kurze Spielzeit von nicht mal einem Jahr: Mangelnder Erfolg.

2004

Mai – Juni
Eine weitere Expedition zur Titanic – zur Erkundung werden ausschließlich Tauchroboter eingesetzt.

August – September
Bei einer weiteren Bergungsexpedition am Wrack der Titanic werden erstmals nur Tauchroboter eingesetzt.

2005

Der Film „Titanic“ von 1943 erscheint in ungekürzter Fassung auf DVD.

Juni – August
James Cameron besucht die Titanic zum dritten Mal und macht weitere Filmaufnahmen, die live in den USA gezeigt werden.

Juli
Es finden weitere Touristen-Tauchgänge zum Wrack der Titanic statt.

Juli – August
Mike Harris führt eine private Film- und Fotoexpedition zum Wrack der Titanic durch.

2007

16. Juni
Mit Eröffnung der Kieler Woche 2007 wird in der Ostseehalle Kiel die Ausstellung „TITANIC – Einladung zu einer Zeitreise“ eröffnet. Erneut werden Artefakte ausgestellt, aber auch Nachbauten. Es sind andere Teile zu sehen als in Hamburg.

12. August
Die Ausstellung in Kiel endet planmäßig nach acht Wochen. Dennoch ist der Tenor der Presseberichte eindeutig: Enttäuschende Besucherzahlen im Vergleich zur Hamburger Ausstellung.

2008

4. Oktober
In Berlin eröffnet eine Titanic-Ausstellung in der Kindercity im Alexa. Diese Ausstellung zeigt Gegenstände und Briefe von Überlebenden und Opfern der Titanic. Die Ausstellung bleibt für sechs Monate.

2009

31. Mai
Millvina Dean, letzte noch lebende Überlebende der Titanic,  stirbt im Alter von 97 Jahren am 98. Jahrestag des Stapellaufs der Titanic.

3. Dezember
Die Titanic-Ausstellung von Berlin kommt nach einer Station in Skandinavien nach Wiesbaden.

2010

1. August
Die Ausstellung in Wiesbaden schließt ihre Pforten.

2012

5. April
Der Film „Titanic“ von James Cameron kehrt in einer 3d-Version in die Kinos zurück.

15. April
An zahlreichen Orten finden Gedenkveranstaltungen an den 100. Jahrestag des Untergangs der Titanic statt. Auch an der Wrackstelle selbst wird dem Unglück vor 100 Jahren gedacht – zwei Kreuzfahrtschiffe, die Balmoral und die Azamara Journey, führen Memorial Cruises durch und sind zum Jahrestag des Unglücks auf der Position des Wracks.

2014

21. Dezember
In Speyer wird die Titanic-Ausstellung „Echte Funde. Wahre Schicksale“ im Historischen Museum der Pfalz für die Öffentlichkeit geöffnet. Gezeigt werden Artefakte und Nachbauten; das Museum hat die in den USA konzipierte Ausstellung mit eigenen Elementen ergänzt.

2015

26. Juli
Die Titanic-Ausstellung “Echte Funde. Wahre Schicksale” in Speyer schließt ihre Pforten, nachdem es wegen des großes Erfolges noch zu einer Verlängerung gekommen war.

2016

24. März
In Linz (Österreich) öffnet die Ausstellung “Titanic – Die Ausstellung. Echte Funde – Wahre Schicksale”. Diese Ausstellung zeigt im Vergleich zu Speyer neue Exponate.

3. Juli
Die Titanic-Ausstellung in Linz (Österreich) schließt.

2017

28. Januar
Im Panometer Leipzig wird das Panorama vom Wrack der Titanic gezeigt, das der Künstler Yadegar Asisi erschaffen hat.

© Günter Bäbler und Susanne Störmer, 2012-2018

Quellen:
Für den Titanic-Film von 1943:
Fiebing, M (2012), Títanic (1943). Die Nazis und das berühmteste Schiff der Welt, Norderstedt, Books on Demand
Weitere Quellenangaben siehe „Chronologie